"Wir sind noch ganz am Anfang"

Jetzt dürfen sie also tatsächlich wieder in der Oberliga ran, die Fußballer des TB Uphusen. Nach dem sportlichen Abstieg vor einigen Monaten ist vieles passiert. Es kam ein neuer Trainer, der Kader wurde großflächig ausgetauscht – und dann gelang über Umwege tatsächlich noch der Verbleib im niedersächsischen Oberhaus. Am Sonntag beginnt nun die neue Saison, der Achimer Stadtteilklub trifft auswärts auf die U23 des VfL Osnabrück (Anpfiff: 15 Uhr).



Benedetto Muzzicato muss ein mutiger Mensch sein. Zumindest einer, der keiner Herausforderung aus dem Wege geht. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass er sich dem Projekt TBU im Frühsommer gewidmet hat. Das Team war frisch in die Landesliga abgestiegen, der Kader – das zeichnete sich ab – verlor ein Mitglied nach dem anderen. Und doch wagte er das Abenteuer. Jetzt, wenige Wochen später, ist zu spüren, dass er diesen Schritt nicht bereut hat. "Wir haben eine unheimlich schwierige Vorbereitung hinter uns. Aber jetzt, wo der Kader nach und nach komplettiert wird, geht es erst richtig los", sagt Muzzicato. "Zuletzt sind jetzt auch endlich Thomas Mennicke und Patrick Müller eingestiegen." Das Duo kommt für einen Auftritt in Osnabrück noch nicht infrage, vermutlich treten sie am kommenden Mittwoch in einem weiteren Test gegen Schwachhausen erstmals gegen den Ball. "Natürlich wünscht man sich dann als Trainer, dass man vielleicht noch ein wenig Zeit zum Vorbereiten hat, aber im Grunde ist es auch ganz gut, dass es jetzt los geht."



Zumal die Uphuser in gewisser Hinsicht noch zwei Wochen haben, um sich zu akklimatisieren. Nach der Begegnung beim VfL folgt die Partie gegen Jeddeloh – in beiden Fällen sind Punkte keine Pflicht. Erst danach geht es zum Heeslinger SC und die Saison beginnt so richtig. Benedetto Muzzicato hat jedoch eine andere Rechnung aufgemacht. "Ganz ehrlich? Als Coach interessiert es mich herzlich wenig, gegen wen wir da spielen", betont er. "Wenn wir die gleiche Einstellung mitbringen wie zuletzt gegen Lüneburg, kann auch jetzt schon was gehen. Das wäre aber natürlich auch mit ein wenig Glück verbunden, weil die Mannschaft noch gar nicht so gefestigt sein kann, wie das bald der Fall sein wird. Wir sind noch ganz am Anfang, aber ich vertraue den Jungs voll und ganz."



Im speziellen Fall VfL Osnabrück baut Muzzicato auch ein wenig auf den Faktor Erfahrung in seinem Team. "Wir haben genügend Spieler in unseren Reihen, die schon wissen, wie man gegen eine U23 zu spielen hat", sagt er. "Unsere Devise muss sein, dass wir verstehen, wie wir gegen den Ball arbeiten müssen. Lassen wir Osnabrück spielen und ins Rollen kommen, wird es richtig schwer für uns." Der Einsatz eines Akteurs, der dabei bestens helfen könnte, ist aktuell noch fraglich: der von Johannes Ibelherr. Er ist angeschlagen und droht auszufallen. Mazan Moslehe zwickt es weiterhin im Rücken. Ansonsten fehlen lediglich die besagten Neuzugänge Mennicke und Müller.



Als neue Nummer eins wird Christian Meyer in die Saison gehen. "Er ist ein überragender Torwart und auch menschlich klasse", betont Muzzicato. "Auch er ist erst zehn Tage dabei, hat aber direkt überzeugt. Jasin Jashari hat auch eine hervorragende Vorbereitung gezeigt, aber in einigen Situationen merkt man dann halt eben doch, dass er erst 18 Jahre alt ist."



Und so wie der Trainer Geduld mit seinen Spieler hat, wünscht er sich die nötige Ruhe auch im Uphuser Umfeld. „Ein wenig mehr Demut und Respekt vor der Oberliga kann nicht schaden“, sagt Muzzicato. „Ja, wir spielen noch dort und haben auch den Kader dafür – aber faktisch wären wir ein Landesligist. Das sollte man sich immer in Erinnerung rufen.“



Quelle: www.sportbuzzer.weser-kurier.de

Bild: Björn Hake