Muzzicato und Yildirim – ein Duo ist „Feuer und Flamme“
Von den beiden Teammanagern Florian Warmer (l.) und Markus Nesemann eingerahmt: Chefcoach Benedetto Muzzicato (2.v.l.) sowie Co-Trainer Oktay Yildirim leiten zunächst eine Landesliga-Saison lang die Geschicke des TB Uphusen. J Foto: Hägermann

Muzzicato und Yildirim – ein Duo ist „Feuer und Flamme“

In den vergangenen Wochen brannte es ständig beim TB Uphusen. Nach dem Abstieg aus der Fußball-Oberliga sowie der Trennung von den Übungsleitern Dennis Offermann und Mike Gabel zum Saisonende wird es nun weiter lodern – im positiven Sinne. Am Donnerstag stellte sich das neue Trainer-Duo Benedetto Muzzicato/Oktay Yildirim mit eindeutigem Bekenntnis vor: „Wir sind Feuer und Flamme für diese Herausforderung.“



Der Club zeigt sich angesichts der Ankündigung vor der noch laufenden Saison, unter die ersten Fünf kommen zu wollen, nach dem krachenden Scheitern als gebranntes Kind und schraubt die Erwartungen diesmal runter. Teammanager Markus Nesemann: „Wir wollen eine gute Rolle in der Landesliga spielen und so lange wie möglich oben dran bleiben.“



Der 37-jährige Cheftrainer Muzzicato, vor eineinhalb Jahren noch als Co-Trainer beim TSV Ottersberg am Ball und gerade mit dem FC Oberneuland souverän in die Bremen-Liga aufgestiegen, lebt schon im TBU-Modus: „Ein Verein mit diesem Potenzial muss oben mitmischen. Es passt vieles, wir können angreifen. Wenn wir jeden Spieler besser machen, wird auch die Mannschaft besser. Davon sind wir überzeugt.“ Den direkten Wiederaufstieg will aber auch der Ex-Werderaner nicht versprechen: „Da müssen wir erst abwarten, die Kader letztendlich aussieht.“



Dass die Verantwortlichen den Kontakt zu Muzzicato überhaupt knüpfen konnten, liegt an Oktay Yildirim. Der 36-Jährige, bis Ende vergangener Saison spielender Co-Trainer von Andre Schmitz in Uphusen und danach beim TSV Oldenburg, war zuerst von Nesemann angesprochen worden: „Ich wollte aber unbedingt mit Benedetto, den ich seit über 25 Jahren als Freund habe, zusammen etwas aufbauen. Da kam dann bei uns beiden die Idee, den TBU wieder nach oben zu führen.“ Denn in Oberneuland wollten die Verantwortlichen runterfahren, was den Ausstieg Muzzicatos zur Folge hatte.



Rückkehrer Yildirim musste nicht lange überlegen, begeisterte den Kumpel für den Arenkamp und will nun das Feuer auf die Mannschaft übertragen: „Alle müssen ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie mal eine Einheit absagen. Dann sind wir auf dem richtigen Weg.“ Er bezeichnet es als Schicksal, „dass wir uns hier mit den jungen Leuten zusammenfinden.“



Michele Lapenna als Athletik-Coach dabei



Die Ansichten des Deutsch-Türken über Fußball werden auf jeden Fall in die Arbeit Muzzicatos einfließen. Der Chef gibt sich ganz als Teamplayer: „Mein Co. muss zwar verstehen, was ich will. Aber in meinem jungen Alter und der erst zweijährigen Erfahrung im Trainergeschäft stehe ich nicht über allen. Die Meinung meiner Assistenten ist mir sehr wichtig.“ Muzzicato bringt Michele Lapenna als Athletik-Coach aus Oberneuland mit, Gregor Badstübner bleibt Torwarttrainer.



Attraktiven und kreativen Fußball wollen sie von ihren Landesliga-Kickern sehen: „Wir haben jetzt die Zeit, das Team mit den dafür nötigen Spielern zu bestücken.“ Am liebsten würde Muzzicato im 4-3-3 agieren, möchte aber je nach Gegner variabel sein. Sein Führungsstil soll dabei zwischen langer Leine und hartem Anfassen liegen: „Die jungen Leute müssen das Vertrauen spüren, mit jedem Problem zu uns kommen zu können. Aber diesen Bonus müssen sie sich auch erarbeiten, denn es soll ja zielorientiert sein. Alles hat es viel mit Psychologie zu tun, da wird reichlich kommuniziert.“



Und auch er als Cheftrainer habe noch einiges zu lernen. „Ich weiß zum Beispiel nicht, wie es ist, zweimal in Folge zu verlieren“, meint Muzzicato mit einem Augenzwinkern. Dass der Schritt in die Landesliga auf der Karriereleiter einen zurück bedeutet, glaubt der in Bremerhaven geborene nicht: „Ich habe noch so viel Zeit, da gehören auch Geduld und eine Portion Demut zur meiner persönlichen Entwicklung dazu.“ Wie auch die A-Lizenz, an der momentan gebastelt wird.